17.05.2010
Informatik-Kolloquium
Im Sommersemester 2010 findet im Rahmen des Informatik-Kolloquiums der folgende Vortrag statt:
Montag, 17. Mai 2010, 17:00 Uhr, Turing-Hörsaal
Dr. habil. Franziska Klügl (Örebro University, Schweden)
Multiagentensimulation - Idee und Anwendung
Was haben Ameisen, Autofahrer und Gesellschaften gemeinsam? Durch ihre Interaktionen entstehen Phänomene wie Ameisenstraßen, Staus oder Bündnisstrukturen. Will man derartige Systeme analysieren bietet sich die Multiagentensimulation an. Dabei besteht das grundlegende Modellkonzept aus interagierenden autonomen Agenten, die in einer ebenfalls modellierten Umwelt „leben”. Der Begriff „Agent“ stammt hierbei aus der Künstlichen Intelligenz und bezeichnet eine Entität, die auf der Basis ihrer Wahrnehmung in einer Umwelt Aktionen ausführt und dabei ihre eigenen Ziele verfolgt. Die Multiagentensimulation hatte in ihren Ursprüngen eine starke Affinität zur sozialwissenschaftlichen Simulation, sie ist jedoch weitaus allgemeiner anwendbar und als generelles Simulationsparadigma für komplexe verteilte Systeme gut geeignet. Insbesondere ist dies der Fall, wenn flexibel interagierende, selbstorganisierende Einheiten, wie eben Ameisen, Autofahrer oder Gesellschaften im Spiel sind.
Nach den grundlegenden Konzepten der Multiagentensimulation gibt der Vortrag einen Überblick über die Anwendungsgebiete und greift einige Anwendungen insbesondere aus der Verkehrs- und Fußgängersimulation heraus.