05.05.2014
Informatik-Kolloquium
Im Sommersemester 2014 findet im Rahmen des Informatik-Kolloquiums der folgende Vortrag statt:
Montag, 5. Mai 2014, 16:15 Uhr, Turing Hörsaal
Antrittsvorlesung
Prof. Dr.-Ing. Samuel Kounev (Informatik II - Software Engineering)
Ingenieurmässige Entwicklung verlässlicher und effizienter Software-Systeme
Moderne Software-Systeme werden zunehmend komplexer und dynamischer. Oft setzen sich solche Systeme aus lose-gekoppelten, dynamischen Diensten, die unabhängig voneinander weiterentwickelt und betrieben werden, zusammen. Hierbei spielt insbesondere die Dynamik und Flexibilität der Systeme eine große Rolle, da einzelne Dienste und Anwendungen während der Laufzeit entfernt oder neu eingebunden werden können und dadurch Systemkomponenten schwer vorhersagbaren Lastschwankungen unterliegen. Durch die Dynamik und Unabhängigkeit sowie die Vernetzung und Interaktion der Dienste untereinander ergeben sich für die Vorhersage und Management der Dienstgüte (engl. Quality-of-Service) neue, bisher nicht behandelte Herausforderungen.
Der neue Lehrstuhl für Informatik II (Software Engineering) forscht an neuen Ansätzen zur ingenieurmäßigen Entwicklung verlässlicher und effizienter Software-Systeme. Das Ziel dieser Ansätze ist es, die Systeme in die Lage zu versetzen, Änderungen in ihrer Umgebung automatisch zu registrieren und die Auswirkung solcher Änderungen auf ihre Dienstgüte vorherzusagen. Darüber hinaus werden sie sich automatisch an solche Änderungen anpassen, um eine akzeptable Dienstgüte und eine effiziente Ressourcenauslastung zu gewährleisten. Für die Realisierung dieser Vision setzen wir dynamische Vorhersagemodelle ein, die zur Laufzeit aus Informationen über die evolvierende Systemkonfiguration automatisch erzeugt werden. Im Vortrag werde ich einen Überblick über unsere Modellierungsansätze geben sowie die darauf aufbauenden Algorithmen und Techniken zur autonomen System-Rekonfiguration während Betrieb. Die vorgestellten Ansätze ermöglichen signifikante Verbesserungen bei der Effizienz von modernen Software-Systemen, indem die Überdimensionierung von Systemressourcen vermieden werden kann, ohne auf Garantien über die Dienstgüte verzichten zu müssen.
Des Weiteren wird ein Überblick über die folgenden Forschungsbereiche, die vom neuen Lehrstuhl vertreten werden, gegeben:
- Entwurf, Modellierung und Architekturbasierteanalyse von Software-Systemen,
- Nichtfunktionale Systemeigenschaften - Performance, Verlässlichkeit und (Energie-)Effizienz,
- Systembenchmarking, Monitoring, und experimentelle Analyse,
- Autonomic- und "Self-Aware"-Computing,
- Virtualisierung von Rechenzentren und cloudbasierte Services.